Der Advance PI 3 kombiniert je nach Flügelbereich unterschiedliche Porcher-Gewebe: im stark belasteten Bereich kommen Skytex 32 (70032 E3W „Universal“) und Skytex 27 (70000 E3H „Classic II“) zum Einsatz. Das bestätigt auch das offizielle Advance PI 3-Handbuch, das ausdrücklich auf die Anforderungen der Leichtmaterialien hinweist.

In unserem Checkbetrieb sind uns an mehreren PI 3-Schirmen wiederkehrende Porositätsmuster aufgefallen: Im Mittelfeld (Skytex 27 E3H) messen wir mit dem JDC MK2 häufig sehr gute Werte von > 600 s, an den Ohren (Skytex 32 E3W) dagegen deutlich niedrigere Zeiten um ~ 100 s. Gemessen wird jeweils die Zeit, die 0,25 l Luft unter 10 mbar durch 40 cm² Tuch benötigen – je länger die Zeit, desto dichter das Gewebe. Die Differenz deutet auf schnelleres Nachlassen der Beschichtung an den stärker beanspruchten Ohren hin.
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Warum könnte das so sein? E3H (Classic II) ist ein doppelt beschichtetes 27-g-Tuch mit bekanntermaßen sehr guter Porosität und Festigkeit; E3W (Universal) ist die 32-g-Variante mit anderer Ausrüstung. Unterschiedliche Beschichtungen reagieren verschieden auf Abrieb, UV, Feuchte und Packgewohnheiten – speziell an Ohren/Anströmkante mit häufigem Bodenkontakt.

Wichtig: Unsere Beobachtungen sind Feldmessungen, keine Laborstudie. Porosität ist ein Parameter neben Festigkeit, Weiterreiß- und Beschichtungsqualität. Dennoch ist die Systematik auffällig. Advance selbst mahnt im Manual zu besonders sorgsamer Handhabung (kein Schleifen über den Boden, angepasste Startplätze, Konzertina-Packen). Das unterstreicht die Empfindlichkeit der Leichtbauweise.

 

Was sollten PI 3-Piloten tun?

Regelmäßig prüfen lassen (Porosität, Trimm, Sichtkontrolle), vor allem wenn der Schirm häufig auf Wiesen/Schotter startet oder viel ground-gehandelt wird.

Pack- und Lagerpflege optimieren: sauber, trocken, schattig, Konzertina-Tasche nutzen.

Eigene Vergleichsmessungen dokumentieren (Positionen festhalten: Mitte, Ohren, Eintrittskante).

Auffällige Ergebnisse dem Hersteller melden – nur so lässt sich klären, ob Chargen-/Ausrüstungsunterschiede vorliegen.

Fazit: Für eine renommierte Leichtbau-Plattform sind deutliche Porositätsdifferenzen zwischen Mittelfeld und Ohren überraschend. Sie sind kein unmittelbares Sicherheitsurteil, aber ein klarer Hinweis, Wartungsintervalle ernst zu nehmen und den Schwerpunkt auf materialschonendes Handling zu legen.

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